Liederszene Südtirol

Die Geschichte des Vereins Liederszene Südtirol geht in das Jahr 1986 zurück. In jener Zeit haben Walter Eschgfäller und Willy Vontavon begonnen, sich intensiv mit der Förderung junger Musikertalente aus Südtirol zu befassen. Grundlage für dieses Bestreben war die Erkenntnis, dass vor allem Rockbands in Südtirol denkbar schlechte Bedingungen vorfanden (und auch heute noch vorfinden): Es gab kaum Auftrittsmöglichkeiten, und die wenigen Plattenfirmen zeigten kein Interesse an diesen Bands.

So ging man anfangs daran, für ein außergewöhnliches Projekt im ganzen Land Liedermacher und Bands zu gewinnen: Im Sommer mietete man ein Tonstudio an und ließ unter professioneller Anleitung zehn Gruppen jeweils ein Stück aufzeichnen. Damals - Mitte der Achtziger Jahre - war die Aufnahme eines Liedes noch mit großem Aufwand und großen Kosten verbunden. Im Herbst presste man die zehn Stücke auf eine LP, und im Dezember ging man unter dem Namen "Liederszene Südtirol" und mit bedeutender Medienunterstützung auf "große" Südtiroltournee.

Die Rechnung ging auf: Die Liederszene Südtirol verschaffte den Bands die Möglichkeit, sich auch auf der Bühne unter professionellen Bedingungen dem Südtiroler Publikum zu präsentieren, das sonst eher für volkstümliche Musik zu begeistern war. Die erste Tournee im Herbst 1987 wurde zum Erfolg: An zehn Tagen kamen mehrere tausend Zuschauer. Auch die LP wurde ein Kassenschlager. Die Bands haben durch diese Initiative, die sich fortan in ähnlicher Machart für fünf Jahre wiederholte, vor allem auch an Selbstbewusstsein gewonnen. Einige der damals lancierten Künstler sind heute noch aktiv: Georg Clementi hatte zum Beispiel mit 17 Jahren erstmals eine Liederszene-Bühne betreten und hat später erfolgreich eine Schauspiel-Karriere begonnen.

Nach fünf erfolgreichen Tourneen und entsprechenden CD-Samplern änderte man die Strategie: Fortan unterstützte die Liederszene Südtirol einzelne Gruppen und Interpreten. Der Verein produzierte Tonträger und präsentierte diese dann auf ausgedehnten Konzertreisen. In diese Zeit fallen Produktionen von Sepp Messner Windschnur, Andrea Maffei, Panes, Em & Emmes, Hafri, Stefan Winkler, Westbound und Skanners.

Zwischendurch versuchte sich der Verein auch als Veranstalter von Konzerten bekannter Stars. Zweck dieser Events war, Mittel zu sammeln für die institutionelle Tätigkeit. Manchmal gelang es aber auch, Liederszene-Künstler im Vorprogramm der Stars zu verpflichten - wie zum Beispiel bei einem großen Open Air mit Rainhard Fendrich in Brixen, bei dem acht Südtiroler Nachwuchsbands im Vorprogramm spielten. Die Liederszene organisierte neben Fendrich aber auch Konzerte von Konstantin Wecker, Ten Years After, Ludwig Hirsch, Stefanie Werger und vielen anderen.

1998 fand das erste "School's Out Festival" am Bozner Waltherplatz statt. Auch hier verfolgte die Liederszene das ursprüngliche Ziel: Der Verein kontaktierte Südtiroler Rockbands und ließ sie auf einer großen Bühne auftreten. Seither findet das "School's Out Festival" jedes Jahr Mitte Juni statt - seit dem zweiten Jahr allerdings in der Bozner Stadthalle.

Seit Juni 2003 gibt es eine Homepage, die sowohl unter www.rocknet.bz als auch unter www.liederszene.net erreichbar ist. Ziel dieser Homepage ist es, den Südtiroler Musikern eine kostenfreie Plattform zur Verfügung zu stellen, mit der sie ihre Aktivitäten veröffentlichen können.

Die Liederszene Südtirol könnte ohne Unterstützung der öffentlichen Hand und von Sponsoren ihre Tätigkeit nicht finanzieren. Walter Eschgfäller und Willy Vontavon bedanken sich in diesem Sinn vor allem beim Amt für Kultur der Autonomen Provinz Bozen Südtirol, das den Verein von Anfang an fördert. Auch pflegt die Liederszene Südtirol seit Jahren eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Südtiroler Sparkasse und der Stiftung Sparkasse.


Anschrift:
Liederszene Südtirol
Spitalgasse 1
39100 - Bozen
Tel: +39 0471 970896
Fax: +39 0471 302427

www.liederszene.net
www.rocknet.bz