Kirchenchor
Mindestens seit dem 18. Jahrhundert gab es die sogenannten "Gaimberger Kirchensinger". Das Repertoire umfasste etwa 400 Lieder, die in vier äußerst wertvollen gebundenen Handschriften vorliegen. Das älteste stammt aus der Feder der Anna-Maria Stauderin und datiert aus dem Jahr 1796. Im Archiv des Kirchenchores Gaimberg befinden sich außerdem einzelne handgeschriebene Blätter mit Liedtexten. Interessant ist die Tatsache, dass viele von Frauen niedergeschrieben wurden, so von Sofie Obbrugger-Leisach (1880) oder Helena Schuster ("Das sterbende Kind", 1853). Eine beachtliche Zahl von Liedblättern ist von Franz Kollnig-Idl erhalten. Er dürfte einen großen Teil seiner Zeit als Bauer mit dem Sammeln und Schreiben von Kirchenliedern verbracht haben. Er war wohl auch der erste Gaimberger Kirchensinger, der sich mit den "dazugehörenden" Noten beschäftigte.
Aus mündlichen Erzählungen weiß man, dass es bei den Proben der alten Kirchensinger in den verschiedenen Bauernstuben Gaimbergs oft recht lustig zuging. Chorleiter im heutigen Sinn gab es keinen. Ein "Weisel-Vorsänger" musste das Lied so lange zum Besten geben, bis alle Stimmen - und dies konnten bis zu sechs sein! - die passenden Töne gefunden hatten. So lernte man nebenbei den Text auswendig, was keine leichte Sache war bei acht- bis vierzehnstrophigen Liedern! Man verbrachte viel Zeit singend miteinander, zumal die Proben auch eine willkommene Gelegenheit zum Neuigkeitenaustausch waren. Nebenbei war es eine große Ehre, bei den "Kirchensingern" dabei zu sein. Das Gaimberger Kirchenchor-Repertoire ist übrigens eines der reichhaltigsten Osttirols!
Immer wieder waren auch hohe Herren in Gaimberg zu Gast. So kam etwa der Fürstbischof von Brixen DDr. Josef Altenweisl 1907 zur Weihe des Hochaltars und die Kirchensinger sangen aus diesem Anlass ein eigenes Lied: "Wir reichen freudig ihm die Hand".
In den Jahren 1924/1925 kam auf Anregung von Pfarrer Johann Burger und Bürgermeister Andrä Neumair der pensionierte Schuldirektor Vinzenz Unterkircher mit seiner Frau (einer Organistin) nach Gaimberg. Pfarrer Burger und Franz Kollnig warben um Sängerinnen und Sänger. Etwa 15 Personen fanden zusammen, die von Chorleiter Unterkircher ausgebildet wurden. Zu Weihnachten 1925 wurde zum ersten Mal im vierstimmigen Chorsatz gesungen. Anlässlich der Gründung dieses "Notenchores" zogen sich einige der Kirchensinger, also Notenunkundige, vom aktiven Chorgesang zurück, so auch die "Peheim-Gitsch'n".
Immer wieder waren auch hohe Herren in Gaimberg zu Gast. So kam etwa der Fürstbischof von Brixen DDr. Josef Altenweisl 1907 zur Weihe des Hochaltars und die Kirchensinger sangen aus diesem Anlass ein eigenes Lied: "Wir reichen freudig ihm die Hand".
In den Jahren 1924/1925 kam auf Anregung von Pfarrer Johann Burger und Bürgermeister Andrä Neumair der pensionierte Schuldirektor Vinzenz Unterkircher mit seiner Frau (einer Organistin) nach Gaimberg. Pfarrer Burger und Franz Kollnig warben um Sängerinnen und Sänger. Etwa 15 Personen fanden zusammen, die von Chorleiter Unterkircher ausgebildet wurden. Zu Weihnachten 1925 wurde zum ersten Mal im vierstimmigen Chorsatz gesungen. Anlässlich der Gründung dieses "Notenchores" zogen sich einige der Kirchensinger, also Notenunkundige, vom aktiven Chorgesang zurück, so auch die "Peheim-Gitsch'n".
Nach dem Ableben Unterkirchers 1932 übernahm Konrad Glantschnig den Chor, zeitweise der Schuldirektor Karl Stark. Auch während der Leitung unter Dominikus Vallazza, der 1938 als Schuldirektor nach Gaimberg kam, war immer noch Marianna Unterkircher die Organistin.
Während des Zweiten Weltkrieges dezimierte sich zwar die Zahl der Mitglieder, doch wurde weiterhin alle (!) Sonn- und Festtage gesungen.
Von Vallazza übernahm Bürgermeister Johann Klaunzer die Leitung bis zu seinem Tode 1962.
Das im selben Jahr begonnene Zweite Vatikanische Konzil brachte ja auch in der Kirchenmusik tiefgreifende Neuerungen. Anton Webhofer gelang es, in dieser Zeit des Umbruchs die Gratwanderung zwischen Altem und Neuem zu meistern. Als neuer Chormeister sammelte er Notenmaterial aller Stilrichtungen, besuchte Chorleiterkurse und eignete sich allerhand Wissen in Bezug auf Liturgie und Gottesdienstgestaltung an. Ein besonderes Anliegen war ihm die Heranbildung junger Sängerinnen und Sänger. So war es damals üblich, am Sonntag nach der Nachmittagsmesse zu proben. Anton Webhofer hat über 50 Jahre für den Chor gewirkt!
1976 übergab er die Chorleitertätigkeit an den damaligen VSD Johann Riedler,
der den Chor bis zu seinem plötzlichen Tod im Herbst 1988 leitete.
Knapp zwei Jahre führte VSD Gerhard Steinlechner den Verein, seit Herbst 1991 hat Bartholomäus Klaunzer - er ist Landesbeamter - die Chorleiterstelle inne.
Seit 1998 ist er auch Bürgermeister in der Gemeinde Gaimberg.
Derzeit verfügt der Kirchenchor über 20 Mitglieder: 5 Sopran, 7 Alt, 3 Tenor, 3 Bass, 1 Organist und Chorleiter.
Der Altersdurchschnitt beträgt ca. 44 Jahre.
Die Auftritte sind sehr kirchenjahrorientiert, dabei wird auf die Konkordanz großen Wert gelegt.
Das Repertoire des aktuellen Kirchenchores beinhaltet neben althergebrachter Chormusik auch jüngere Komponisten (Höss, Lorenz Maierhofer, Josef Habringer, Herman Kronsteiner und verschiedene Komponisten diverser Chorleiterschulungen in den verschiedenen Diözesen).
Für einen kleinen Landkirchenchor sind wir "recht gut beisammen".
Hoffentlich "braucht es uns noch recht lange"!
Kontakt:
Elisabeth Klaunzer
Obergaimberg 8
A-9900 Lienz
Tel.: 04852-633 24
[Zusammenstellung nach Artikeln (Die Sonnseiten, 1999-2000) und persönlicher Auskunft von Elisabeth Klaunzer.]