Heldenorgel
Die Heldenorgel in Kufstein wurde im Jahre 1931 zum Gedenken an die Gefallenen des Ers-ten Weltkrieges erbaut. Sie gilt als die größte Freiorgel der Welt.
Ursprünglich besaß sie 26 Register mit 1813 Pfeifen. Im Jahre 1971 wurde die Orgel saniert, dabei wurde der Klangkörper auf nunmehr 46 klingende Register und 4307 Pfeifen erweitert.
Durch die günstige Anbringung des Orgelwerkes unter dem Dach des Bürgerturmes ist sie natürlich ungewöhnlich weit zu hören; je nach Windverhältnissen bis zu zehn Kilometer - aber auch bis zu den Gipfeln des "Wilden Kaisers". Eine Besonderheit ist auch das eingebaute Glockenspiel.
Als Freiorgel ist sie ganz besonders den großen Temperaturschwankungen unterworfen, was für die Stimmung der Orgel große Nachteile mit sich bringt. Die Übertragung vom Spieltisch im Festungsneuhof zum Orgelwerk funktioniert auf elektrischem Wege.
Für den Organisten ergeben sich große Schwierigkeiten:
Zum einen durch die große Tonverzögerung - 100 Meter zwischen Spieltisch und Orgel, zum anderen ist es aus verständlichen Gründen nicht möglich, auf dieser Orgel zu üben.
Diese Stätte soll für die Besucher aber auch ein kurzer Moment der Ruhe, ein besinnliches Verweilen der Menschen in unserer heutigen so schnelllebigen und hektischen Zeit sein.
Wir gedenken beim täglichen Spiel der Opfer aller Kriege, aber auch der Opfer von Gewalt.
Doch auch Gedanken des Friedens und der Völkerverbindung wollen wir dabei verstanden wissen.
Mit dem zum Abschluss eines jeden Spieles erklingenden Liedes vom "Guten Kameraden" wird sie im besonderen ihrer eigentlichen Aufgabe gerecht - nämlich eine klingende und lebendige Gedenkstätte zu sein.
Und so sollen Sie auch das Spiel verstehen: Viel weniger als ein Konzert im üblichen Sinne, als vielmehr ein kurzes und würdiges Gedenken.
Informationen zur Heldenorgel - technische Daten
46 klingende Register, 4307 Pfeifen, ein Glockenspiel mit 18 Glocken, vier Manuale und ein Pedal.
30 elektronische Setzerkombinationen, die zum gegebenen Zeitpunkt auf Knopfdruck abgerufen werden können.
Windladen
5 Schleifladen mit elektronischer Traktur. Die größte Lade hat ein Gewicht von 600 kg.
Gebläse
Gebläsemotor mit 10 PS.
Manuale
I. Manual-Hauptwerk C-c"", 61 Töne, 10 Register
Gedacktpommer, Prinzipal, Rohrflöte, Prinzipal, Nachthorn, Oktave, Sesquialter, Mixtur 2' 7fach, Scharff, Trompete.
II. Manual-Schwellwerk C-c"", 61 Töne, 13 Register
Quintade, Weitprinzipal, Doppelflöte, Gamba, Vox Celeste, Oktave, Rohrflöte, Nasard, Prinzipal, Gemshorn, Mixtur 1 1/3 6-8fach, Fagott, Oboe, Tremolant.
III. Manual-Positivwerk C-c"", 61 Töne, 8 Register
Gedeckt, Spitzflöte, Prinzipal, Blockflöte, Oktave, Quinte, Terzzimbel, Kopftrompete, Tremolant.
IV. Manual-Blockwerk C-c"", 61 Töne, 5 Register
Großmixtur 8' 8-11fach, drei Trompeten, Glockenspiel.
Pedal C-f', 30 Töne, 10 Register
Kontrabaß, Subbaß, Oktavbaß, Gedecktbaß, Choralbaß, Mixtur 2 2/3 6fach, Bombarde, Posaune, Helltrompete, Clairon.
Spielhilfen:
6 Setzerkombinationen, Tutti, 22 Koppeln.
Crescendowalze mit Anzeiger, Walze ab Schweller für II. Manual, Generalschweller, Manual 16' ab, Manual Zungen ab, Zungen ab, Zungenchor an/Labiale ab.
Lautsprecherübertragung: mittels zwei Mikrophonen