Osttiroler Jagdhornbläser
Im Jahre 1986 löste sich die seit 1970 aktive erste und einzige Jagdhornbläsergruppe Osttirols auf. Hans Steiner, Bezirksobmann des Tiroler Jagdschutzvereins, und Ernst Gander, Hornmeister der alten Bläsergruppe, veranlassten, dass am 24. Jänner 1987 im Gasthof Forellenhof die "Osttiroler Jagdhornbläsergruppe Lavant" unter der Leitung von Hornmeister Hans-Peter Tabernig gegründet wurde.
Die Gründungsmannschaft der ersten Stunde waren:
1. Horn: Hans-Peter Tabernig
2. Horn: Johann Hanser
3. Horn: Josef Tabernig, Alfred Tscharnidling
4. Horn: Martin und Michael Pacher
Bis auf Martin Pacher handelte es sich um Weidgesellen der Lavanter Jägerschaft, die zwar mit "Kimme und Korn" umzugehen wussten, aber mit Blasinstrumenten bis dahin nichts im Sinne hatten. Außer dem zweiten Hornisten (Trompeter bei der Musikkapelle Dölsach) sowie dem Hornmeister (Flügelhornist in Dölsach und bei der Gardemusik Wien), der schon etliche Jahre bei der früheren Gruppe mitgewirkt hatte, mussten alle anderen das Hornblasen von Grund auf erlernen.
Die Instrumente, sechs dreiwindige Parforce-Hörner in Es-Stimmung (Leihgabe des Tiroler Jägerverbandes) wurden samt Notenmaterial von der alten Gruppe übernommen. Geprobt wurde dreimal wöchentlich je nach Wetterlage im Freien, im Gemeindeamt beim "Unterhuber" oder in der Stube des Hornmeisters.
In der Anfangszeit wurde hauptsächlich die "Jagdmusik" von R. Stief - wohl auch oft mit Kraftausdrücken des Hornmeisters ("eine wilde Terriermeute ist leichter abzurichten ...") - zäh und konsequent geprobt und auswendig gelernt. Denn es wurde von vornherein Wert darauf gelegt, ohne Noten aufzutreten.
1988 hat die Gruppe mit Viktor Stanglechner am vierten Horn, Robert Moser am zweiten Horn und mit der Marketenderin Monika Hanser erfreulichen Zuwachs bekommen. Ein Jahr später wurden zwei weitere Hörner angeschafft.
Am Ostersonntag 1990 spielte die Jagdhornbläser zum ersten Mal in der Pfarrkirchen Lavant die "Stiegler-Messe". Der gelungene Auftritt wurde mit viel Applaus und einem Festessen belohnt. Der "Kalser-Jaga" Herbert Oberhauser aus Staniska ist im März desselben Jahres als blutiger Anfänger beigetreten. Mit Begeisterung sitzt er als "Chef" und meist auch als Solist am dritten Horn.
Ab Februar 1991 nahm die JHBG Lavant Musikunterricht an der Musikschule Lienz. Der Hornlehrer Prof. Mag. Markus Bodner verstand es, die Technik und "hohe Kunst" des Naturhornspielens einfühlsam und mit sichtlichem Erfolg näher zu bringen. Unter seiner professionellen Ausbildung standen schon bald die klassischen Werke von Schantl, Stiegler und anderen auf dem Probe- und Aufführungsprogramm. Nachdem der Hornlehrer selbst immer mehr Gefallen am Jagdhornblasen fand, wurde er in die JHBG aufgenommen. Schließlich übernahm er auch die musikalische Leitung und somit die Funktion des Hornmeisters der Lavanter Jagdhornbläser.
In der nunmehrigen Besetzung
1. Horn: Markus Bodner, Hans-Peter Tabernig
2. Horn: Josef Tabernig
3. Horn: Herbert Oberhauser
4. Horn: Viktor Stanglechner, Michael Pacher
nahm die Gruppe am 19. September 1992 am Nationalen Jagdhornbläser-Wettbewerb im Schloss Mageregg bei Klagenfurt teil. Das dabei erlangte Goldene Leistungsabzeichen war der Höhepunkt der bisherigen Tätigkeit der JHBG Lavant.
Ein bemerkenswertes Ereignis war die von der Gruppe (deren Mitglieder ja überwiegend Jäger und Hundeführer sind) organisierte und in den Revieren Lavant und Tristach durchgeführte "Erste Osttiroler erschwerte Schweißprüfung", zu der alle Jagdhunderassen zugelassen waren. Am "Grünen Abend" dieser zweitägigen Veranstaltung im Oktober 1992 erklang erstmals "Jägers Wanderliedchen".
Das Jahr 1993 brachte neben den vielen obligatorischen Ausrückungen unter anderem die Einladung zur Mitwirkung am Südtiroler Jagdhornbläser-Treffen auf Schloss Welsperg, die Eröffnung des Tiroler Jägerheims und ein neues Mitglied, den exzellenten Hornisten Martin Laßnig aus Lienz.
Seit Juni 1994 treten die Bläser in neuer Tracht auf. Es handelt sich dabei um die vom Maler Franz von Defregger für die Dölsacher Schützen und Musik entworfene und ihnen vermachte Tracht, jedoch nicht in der Originalfarbe braun-rot, sondern in der Jägerfarbe grau-grün. 1995 wurden die Instrumente vom berühmten Hornbauer Robert Engel in Wien von ihrer ursprünglichen Stimmung 438 Hz auf die heutige Stimmung 442 Hz umgebaut und generalüberholt. Weiters wurden drei neue "Engel-Hörner" angekauft.
Im Zeitraum von 1994 bis 2001 nahm die JHBG Lavant an sieben weiteren Wettbewerben teil. So verging Jahr um Jahr mit im Durchschnitt 60 Proben und 30 Ausrückungen. Beim vierten Horn hat sich inzwischen mit Norbert Joast ein Musikinstrumentenbaumeister dazugesellt. Auch als "Zeugwart" verrichtet er ehrenamtlich seinen Dienst. Seine Komposition "Kienbichl-Fanfare" wurde dem Gönner "Moar Sepp" gewidmet.
Im Jahr 2000 kommt Manuel Wallensteiner als neuer dritter Hornist zur Gruppe. Mit der Übergabe und Einweihung des neuen Probelokals im Mehrzweckhaus anlässlich der Cäcilienfeier am 2. Dezember 2000 ist von der Gemeinde ein großer Wunsch der Musikanten erfüllt worden. Die vierte Stimme wurde 2001 mit dem Beitritt Manuel Niederwiesers dreifach besetzt. Am 1. Mai fanden sich über 2000 Pilger zur Dekanatswallfahrt in Lavant ein: An den Klängen der Bläsergruppe erfreute sich auch der damalige Bischof Dr. Alois Kothgasser.
Die Osttiroler JHBG Lavant besteht seit dem Jahr 2002, in dem sie das 15-Jahr-Jubiläum feiern konnte, aus neun Mitgliedern.
Kontakt:
Osttiroler Jagdhornbläsergruppe Lavant
Hans-Peter Tabernig
A-9900 Lavant 60
T: 0043-(0)4852-68175
F : 0043-(0)4852-68175 6
e-mail: Jagdhornbläser