Orgelbau Pirchner

Die Orgel im Dom zu St. Jakob in Innsbruck, erbaut 2000

Zu den bedeutenden österreichischen Orgelbaubetrieben darf wohl jener der Familie Pirchner in Steinach am Brenner gezählt werden.

Die Orgel in der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus in Hall i.T., erbaut 1999

Seit 1817 werden im Wipptal Orgeln gebaut. 1825 verlegte Josef Reinisch, der Gründer des Betriebes, die Werkstatt von Gries am Brenner nach Steinach. 1853 vernichtete ein Großbrand alle Unterlagen der Firma. Erst seit 1860 sind uns wieder chronistische Aufzeichnungen bekannt. Fünf Generationen der Familie Reinisch befassten sich bis 1935 mit dem Orgelbau. Im Betrieb waren mehrere Orgelbauer, Orgelbautischler und Bildhauer beschäftigt. 1927 umfasste das Unternehmen neben der eigentlichen Orgelbauwerkstätte noch ein Säge- und Elektrizitätswerk.

Das Meisterstück von Martin Pirchner, erbaut 1996: Alle Bestandteile hat er selbst angefertigt, zusammengebaut und die Pfeifen intoniert.

Johann Pirchner - er arbeitete seit 1918 als Orgelbauer im Betrieb - übernahm 1935 die Leitung der Werkstätte. Zu diesem Zeitpunkt wurde "Reinisch-Pirchner" erstmals als Firmenname verwendet. Kriegsbedingt war der Betrieb von Ende 1942 bis Juni 1945 geschlossen.

Die Orgel im Dom zu Brixen in Südtirol, erbaut 1980

Im Jahr 1948 erfuhr die Werkstatt eine bedeutende Erweiterung. Neue, moderne Arbeitsmaschinen wurden angeschafft und man begann wieder mit dem Bau von mechanischen Schleifladenorgeln, nachdem zwischen 1898 und 1942 pneumatische und elektrische Orgeln den Vorzug erhalten hatten. Auf Grund ihrer Zuverlässigkeit erfreuen sich jedoch heute wiederum die mechanischen Schleifladenorgeln größter Beliebtheit. Unter der Führung von Johann Pirchner wurden von 1945 bis 1972 mehr als 120 bedeutende Instrumente gebaut.

Die zwei Pfeilerorgeln im Dom zu Salzburg, erbaut 1991

Sein Sohn, der seit 1972 die Geschicke des Hauses leitet, heißt ebenfalls Johann Pirchner. Unter den 15 Mitarbeitern befinden sich seine drei Kinder sowie eine Schwiegertochter und sein Cousin. Einer der beiden Söhne, Martin Pirchner, hat 1996 die Meisterprüfung für Orgelbau in Ludwigsburg (D) abgelegt und ist so der "junge Meister" im Betrieb.

Der vorausblickende heutige Besitzer Johann Pirchner hat an der nördlichen Ortseinfahrt von Steinach 1996 mit dem Neubau des heutigen Betriebes begonnen. Waren die Platzverhältnisse in der alten Werkstatt nicht immer ideal, so konnten in der neuen alle betrieblich erforderlichen Arbeitsabläufe und Notwendigkeiten eingeplant werden.

Die 1981 restaurierte Orgel in der Pfarrkirche Dürnstein in der Wachau (Niederösterreich)

Im Oktober 1997 wurde der Orgelbau im neuen Betrieb aufgenommen und ab 1998 der bis dahin lautende Firmenname "Orgelbau Reinisch, Pirchner & Co" in "Orgelbau Pirchner" umbenannt. In dieser neuen und modernen Werkstätte werden alle Arbeiten von der Planung des Instrumentes über den Bau der Mechanik, der Windversorgung, des Gehäuses, der Windladen mit den Pfeifenstöcken, die Anfertigung der Klaviaturen, der Holz- und Metallpfeifen und deren Vorintonation bis hin zur Aufstellung im Montageraum durchgeführt. Danach wird das Instrument ab- und am Bestimmungsort aufgebaut, auf seine Bespielbarkeit hin überprüft, intoniert und reingestimmt. Auf Wunsch des Auftraggebers werden auch die Schleierbretter entworfen und geschnitzt.

Ein weiteres Betätigungsfeld der Orgelbaufirma Pirchner ist die Restaurierung und Rekonstruierung erhaltenswerter historischer Instrumente.

Kontakt:

Orgelbau Pirchner
Brennerstrasse 3
A-6150 Steinach a.Br.
T: 0043-5272-6311
F: 0043-5272-6311 4