Alois Wank - Geigenbauer
Von Beruf ist Alois Wank eigentlich Maurer. Seit der Pensionierung widmet er sich seiner großen Leidenschaft, dem Geigenbau. Obwohl er keine Lehre absolviert hat, gelang es ihm 1992 seine erste Geige fertig zu stellen. Für einige Tage hat er sich dazu ein Instrument ausgeliehen, um Maß zu nehmen. Wanks Geigen werden aus heimischen Hölzern gefertigt: die Decke aus Haselfichte, der Boden aus Ahorn und das Griffbrett aus Buche. Zudem verwendet er für die verschiedenen Teile noch andere Hartholzarten: Steinesche, Akazie und Buche. Außer dem Steg, dem Saiten- und Kinnhalter schnitzt er das ganze Instrument selber. Bis jetzt baute Wank über vierzig Geigen. Für die Anfertigung einer Geige benötigt er etwa einen Monat. Die meisten Werkzeuge, die er benutzt, hat er selbst gebastelt bzw. für seine Zwecke erfunden. Darunter befinden sich unter anderem gebogene Feilen, ein Gerät zur Feststellung der Dicke von Decke und Boden, Apparate zum Biegen der Zargen oder spezielle Instrumente zur Abmessung bestimmter Maße. Mit einem zurechtgeschliffenen Maurerhammer arbeitet er z.B. die Wölbung des Bodens heraus.
Alois Wank selber spielt nicht Geige. Als Kind hat er aber erlebt, wie die Frauen in den Bauernhäusern die Winterabende am Spinnrad verbrachten und die Männer Geige spielten. "Fast in jedem Haus gab es damals eine Geige", erinnert er sich. Sein innigster Wunsch war es daher, einmal eine Geige zu besitzen. Da dies aus finanziellen Gründen unmöglich war, beschloss er, selbst eine zu bauen. "Und es ist nicht bei einer geblieben", sagt er voller Stolz. Dass seine Instrumente gut klingen, wird ihm von Fachleuten bestätigt. So war er einmal mit den Geigern der Berge anlässlich der Südtirol-Tage als musikalischer Botschafter in Wien. Ein Wiener Violinist hat auf seinem Instrument gespielt - seither ist dieses Exemplar für ihn von besonderem Wert und unverkäuflich. In letzter Zeit führt Wank sein handwerkliches Können immer öfter in Schulen vor.
Kontakt:
Alois Wank
Dorfstraße 10
I-39010 St. Martin/Passeier