Musikkapelle

Die Musikkapelle in ihren Anfängen um das Jahr 1920

Die Musikkapelle Wattenberg gehört - wenn man die Gründungszeiten vieler Tiroler Kapellen betrachtet - zu den relativ jungen. Befasst man sich jedoch mit ihrer Chronik, so wird einem bewusst, wie schwierig eine Gründung nach dem Ersten Weltkrieg war.
Die nur rund 650 Einwohner zählende Gemeinde hat heute eine Musikkapelle mit über 45 Musikern. Sie hat für Wattenberg eine große Bedeutung und umrahmt kirchliche wie weltliche Festtage, von der Muttertags- bis zur Veteranenfeier. Auch für den Tourismusverband spielt die Kapelle Konzerte. Im Jahre 1999 waren es beispielsweise 60 Proben und 62 Einsätze in verschiedenster Besetzung.

Gegründet wurde die Musikkapelle Wattenberg am 1. Jänner 1925 aus einer seit sechs Jahren bestehenden Tanzmusik. Das erste Jahr sollte das schwierigste im Bestehen der Kapelle werden: Nach Unstimmigkeiten verlor sie noch vor dem ersten Ausrücken neun Leute.

Anlässlich einer Theateraufführung rückte die Musikkapelle am 25. April 1926 zum ersten Mal aus. Gespielt wurden fünf Märsche und zwei Walzer. Die erste Tracht wurde 1927 angeschafft.

Die Musikkapelle Wattenberg in neuer Tracht mit den großzügigen Spendern aus der Familie Swarovski

Ein Jahr später präsentierte sie sich als Müllermusik bei den Maskenumzügen in Wattens und Absam. Erstmals waren Marketenderinnen dabei.
In den Dreißiger- und Vierzigerjahren gab es immer weniger Musizieranlässe. So schuf man sich solche selbst mit Unterhaltungsabenden, bei denen auf eine Theatervorführung Tanz folgte. Am 29. Juni 1938 rückte die Kapelle vorerst zum letzten Mal zur Herz-Jesu-Prozession aus. Erst am 13. November 1945 traten die Musikanten wieder regelmäßig zusammen mit dem sinnigen Spruch "Musi muß sein!". 1950 war der erste Kapellmeisterwechsel: Der Haller Hans Toifl trat an die Stelle von Leopold Wimmer, der nunmehr zum Ehrenkapellmeister ernannt wurde. Sechs Jahre später wurde eine neue Tracht angeschafft: Da man die Aufgabe bekam, Bataillonsmusik der Rettenberger Schützen zu sein, passte man die Tracht derjenigen der Schützen an.

Im Jahr 1958 wurde ein Blochziehen veranstaltet. 1959 führte man die Uminstrumentierung von der Es- auf die tiefere B-Stimmung durch. 1964 fuhr man gemeinsam mit der Rettenberger Schützenkompanie zum Festumzug des Münchener Oktoberfestes. Ein Jahr darauf marschierte die Kapelle als "Lumpenbande" beim Maskenumzug in München mit.

Faschingsumzüge in Wattens und Volders als "Müllermusik", 1981.

1970 erhielt die Musikkapelle eine zweite Uniform. Die Finanzierung erfolgte durch die Gemeinde Wattenberg mit 30 Festmeter Holz - die Schlägerung wurde von den Musikanten selbst durchgeführt.
Am 1. Oktober 1972 wurde das Mölsberg-Gipfelkreuz eingeweiht. Seither umrahmen die Wattenberger Musikanten jedes Jahr die Gedenkmesse am Mölsberg.
Zur 50-Jahr-Feier gab es vom 21. bis 24. August 1975 ein Jubiläumszeltfest. Am 20. Dezember desselben Jahres erfreuten zwei Gruppen die Bevölkerung mit Weihnachtsliedern. Das Weihnachtsblasen wird seither jährlich durchgeführt - inzwischen mit fünf Gruppen.

Die weiteste und längste Konzertreise führte die Musikkapelle vom 10. bis 20. April 1992 nach Callela an die spanische Costa Brava. Dort nahm sie an einem Musikfestival teil.

Alljährlich wird im Fasching unter der Mitwirkung der Musikkapelle der ‚Naz' aus- und eingegraben.

Beim Cäcilienkonzert im Herbst 1998 hatte die Kapelle mit 50 Aktiven ihren Höchststand erreicht.

Unsere zwei Partnerkapellen sind die Musikkapelle Iggenhausen und der Musikverein Elchingen (Schwabenland).